Ängste: Die unsichtbare Belastung von Führungskräften
Die Abteilungsleiterin eines mittelständischen Unternehmens der Lebensmittelindustrie, sitzt sorgenvoll an ihrem Schreibtisch. Der Blick auf den Bildschirm zeigt eine Fülle an unerledigten Aufgaben – E-Mails, Berichte, To-do-Listen. Dazu ist der Kalender von Frau M. bis zum Abend voll. Frau M. fühlt sich von den unzähligen Anforderungen förmlich erdrückt. Ängste, das alles nicht zu schaffen, steigen in ihr auf. Und ob das nicht schon genut ist: In einer Stunde muss sie in ein wichtiges Meeting, in dem sie die Bereichsleitung von einer neuen Strategie überzeugen soll. Doch wie mit diesen Ängsten im Gepäck?
Trotz jahrelanger Erfahrung als Führungskraft und Fachwissen spürt sie eine wachsende Anspannung. Ihre Gedanken kreisen: „Habe ich wirklich alles bedacht? Bin ich gut genug vorbereitet? Was, wenn meine Ideen auf Ablehnung stoßen? Was, wenn ich meine Mitarbeitenden enttäusche?“ Sie spürt wie die innere Belastung steigt, ihr Puls schneller wird, ihre Atmung flacher. Die Selbstzweifel sind da – leise, aber unerbittlich. Und obwohl sie als erfahrene Führungskraft diese Gefühle von Ängsten kennt, spricht sie nie darüber. Denn in ihrer Position wird von ihr erwartet, souverän und selbstsicher aufzutreten – egal, wie belastet Sie sich fühlt.
Frau M. ist mit diesen Gedanken nicht allein. Viele Führungskräfte und Bürgermeister stehen unter einem enormen Druck. Ängste und Zweifel sind ständige Begleiter – doch selten werden sie offen thematisiert. Schließlich soll Führung Souveränität und Stärke ausstrahlen. Aber was passiert, wenn innere Unsicherheit wächst und imer mehr zur Belastung wird?
Ängste in der Führungsrolle: Wie Sie entstehen
Ängste entstehen, wenn hohe Verantwortung, Erwartungen und Unsicherheiten aufeinandertreffen. Sie sind im Grunde nichts anderes als körperliche Signale, dass irgendwoher Gefahr drohen kann. Führungskräfte und Bürgermeister stehen täglich in einem komplexen Spannungsfeld:
- Strategische Entscheidungen müssen oft schnell und mit begrenzten Informationen getroffen werden.
- Wirtschaftliche und politische Ziele sollen erreicht oder übertroffen werden.
- Mitarbeitende müssen geführt und gleichzeitig motiviert werden.
- Erwartungen von Bürgern, Stakeholdern oder der Öffentlichkeit setzen hohe Maßstäbe.
Dieses Spannungsfeld führt oft zu inneren Konflikten:
Zwischen dem Wunsch, die Führungsrolle souverän zu erfüllen, und der Sorge, nicht allen Anforderungen gerecht zu werden, lauern oft tiefsitzende Ängste
- Der eigene Anspruch: „Ich muss perfekt sein, um meine Position zu rechtfertigen.“
- Externe Erwartungen: „Was, wenn ich den Anforderungen meiner Mitarbeitenden, Bürger oder Stakeholder nicht gerecht werde?“
- Langfristige Zweifel: „Wie lange halte ich diesem Druck noch stand?“
Gerade in exponierten Positionen wie der Bürgermeisterrolle oder einer Unternehmensführung werden Entscheidungen regelmäßig hinterfragt und öffentlich bewertet. Das führt zu einem Gefühl der Unsicherheit und steigert die innere Anspannung.
Das Wechselspiel zwischen hohen Ansprüchen und Selbstzweifeln verstärkt die innere Anspannung und ist ein zentraler Auslöser für Ängste.
Innere Belastung: Wenn Angst in krisenhaftes Erleben mündet
Viele Führungskräfte erleben Dauerstress, der sich über die Jahre schleichend aufbaut – und nicht selten in Erschöpfung oder Burnout mündet. Die Gedanken kreisen unaufhörlich, der Schlaf wird schlechter, die Geduld im Alltag weniger und die Dünnhäutigkeit mehr. Langfristig kann hoher Stress zu ernsthaften Folgen führen:
❌ Chronischer Stress & mentale Erschöpfung
❌ Schlafstörungen & Konzentrationsprobleme
❌ Emotionale Distanz & Rückzug von Mitarbeitenden und Familie
❌ Burnout-Risiko & psychosomatische Beschwerden
Die Angst, den eigenen oder fremden Ansprüchen nicht gerecht zu werden, kann schließlich in eine mentale Krise führen. Führungskräfte, die über Jahre unter Druck stehen, laufen Gefahr, ihre eigene Belastungsgrenze zu überschreiten.
Innere Antreiber als Verstärker der Angst
Oft sind es unbewusste Überzeugungen, die Ängste verstärken:
- „Ich muss stark sein, um meine Teams zu führen.“
- „Ich darf keine Fehler machen.“
- „Ich muss alles im Griff haben.“
Diese Glaubenssätze waren vielleicht einmal hilfreich, um erfolgreich zu werden. Doch wenn sie zur einzigen Wahrheit werden, verhindern sie einen gesunden Umgang mit Unsicherheit und Selbstzweifeln.
Drei Wege, um Ängste bewusst zu hinterfragen
Ängste sind ein wichtiges Signal. Sie zeigen, dass eine Situation oder Entscheidung als besonders bedeutsam wahrgenommen wird.
1. Ängste als Signal erkennen
Ängste sind kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Hinweis darauf, dass eine Situation als besonders bedeutsam wahrgenommen wird. Fragen Sie sich: Was genau macht mir Angst? Ist es der Kontrollverlust? Die Unsicherheit der Zukunft? Oder die Angst, Erwartungen nicht zu erfüllen?
2. Erwartungen reflektieren
Oft entsteht Druck durch überhöhte Ansprüche an sich selbst. Fragen Sie sich:
✔ Sind meine Erwartungen realistisch?
✔ Würde ich diese Maßstäbe auch an andere anlegen?
✔ Was wäre das „schlimmste Szenario“ – und wie realistisch ist es wirklich?
3. Den eigenen Umgang mit Angst verändern
Neue Überzeugungen können helfen, den Druck zu reduzieren. Statt „Ich darf keine Fehler machen“, könnten Sie sich sagen: „Fehler sind Lernchancen.“ Oder: „Ich darf mir Unterstützung holen.“
Sich Ängsten zu stellen bedeutet nicht, sie loswerden zu müssen – sondern zu lernen, mit ihnen umzugehen.
Meine Unterstützung für Sie als Führungskraft oder Bürgermeister
Als Psychologin, Therapeutin und ehemalige Führungskraft weiß ich, wie belastend die Verantwortung in Führungspositionen sein kann. Ich begleite Führungskräfte und Bürgermeister, die unter mentaler Belastung, Stress und Selbstzweifeln leiden, und helfe ihnen, Ängste zu verstehen und neue Strategien zu entwickeln.
💡 Wollen Sie sich von dauerhaftem Stress und innerem Druck befreien?
💡 Möchten Sie lernen, mit Ängsten so umzugehen, dass sie Ihnen nicht weiter Energie rauben?
👉 Schreiben Sie mir oder vereinbaren Sie direkt ein unverbindliches Gespräch – ich freue mich darauf, Sie Ihnen mit Unterstützung und Rat zur Seite zu stehen.