Bürgermeister unter Druck: Das steckt dahinter
Herr K., Oberbürgermeister einer Stadt mittlerer Größe, hat das Gefühl, ständig unter Strom zu stehen. Sein Tag beginnt früh mit einem Blick auf die drängendsten E-Mails der Stadtverwaltung, gefolgt von Gesprächen mit Bürgern, Diskussionen mit den Stadträten und der Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen. Abends, wenn er eigentlich abschalten möchte, kreisen seine Gedanken noch um das nächste Bauprojekt oder die Frage, wie er die unterschiedlichen Erwartungen der Bürger und politischen Akteure unter einen Hut bringen kann.
Ich begleite Herr Herr K. seit einiger Zeit im Bürgermeister-Coaching, und wir haben oft über diesen wachsenden inneren Druck gesprochen. Er beschreibt das Gefühl, ständig „auf Abruf“ zu sein, und den Wunsch, es allen recht zu machen. In einer unserer Sitzungen hat er offen gesagt: „Wie kann ich es schaffen, es allen recht zu machen? Was passiert, wenn ich Fehler mache?“ Dieser Druck, eine Stadt zu führen und gleichzeitig die Erwartungen von Bürgern, Kollegen und seiner Familie zu erfüllen, ist zu einem ständigen Begleiter geworden.
Doch Herr K. ist mit diesem Gefühl nicht allein. Bürgermeister und Führungspersönlichkeiten stehen häufig vor ähnlichen Herausforderungen, bei denen Verantwortung, hohe Erwartungen und die Fülle an Aufgaben unweigerlich zu innerer Anspannung führen.
Belastende Gedanken: Ständige Begleiter im Führungsalltag
Als Bürgermeister trägt Herr K. die Verantwortung für die Belange seiner Gemeinde. Ob es darum geht, Projekte voranzutreiben, finanzielle Mittel richtig einzusetzen oder auf die Kritik der Bürger zu reagieren – jede Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen.
Herr K. erzählt, dass er häufig nachts wach liege und sich fragt, ob er alle Eventualitäten bedacht hat. Denn ständig muss er Entscheidungen treffen, die nicht nur ihn selbst, sondern viele andere betreffen. Und dann muss ja häufig auch noch der Gemeinderat zustimmen – was nicht immer der Fall ist und konfliktfrei über die Bühne geht. Dieses Gedankenkarussell, wie er es nennt, raubt ihm Energie.
Es ist ein klassisches Phänomen bei Menschen in Führungspositionen: Die Verantwortung führt dazu, dass jede Situation durchdacht, jeder mögliche Fehler antizipiert werden soll.
Doch in stressigen Phasen – etwa bei Krisen oder kontroversen Themen – kann dieses Karussell an Fahrt gewinnen. Es wird schwieriger, klare Prioritäten zu setzen, und der innere Druck wächst.
Was wirklich fehlt: Die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse
In meinen Gesprächen mit Herrn Kaufmann habe ich bemerkt, dass hinter seinem Druck oft ein tieferes Problem steht: Seine eigenen Bedürfnisse kommen viel zu kurz. Die ständige Verfügbarkeit und das Streben danach, alle Erwartungen zu erfüllen, führen dazu, dass er kaum noch Zeit für sich selbst findet.
Typische Bedürfnisse, die bei Bürgermeister häufig übergangen werden:
- Das Bedürfnis nach klaren Grenzen: Die Trennung zwischen Amtszeit und Privatleben verschwimmt oft, weil immer wieder neue Aufgaben und Anfragen hereinkommen. Herr Kaufmann sagte einmal: „Ich habe das Gefühl, dass meine Rolle nie aufhört – selbst, wenn ich zuhause bin.“
- Das Bedürfnis nach Wertschätzung: Bürgermeister stehen oft im Mittelpunkt der Kritik, während ihre Erfolge selten ausreichend gewürdigt werden. Auch Herr Kaufmann hat mir erzählt, dass ihn manche ungerechtfertigten Anschuldigungen tief verletzen.
- Das Bedürfnis nach Unterstützung: Viele Bürgermeister haben das Gefühl, sie müssten alles selbst in der Hand behalten, obwohl sie auf ein Team zurückgreifen könnten. Herr Kaufmann tat sich anfangs schwer, Verantwortung abzugeben – aus Sorge, andere zu enttäuschen.
- Das Bedürfnis nach Zeit für sich selbst: Sich einfach zurückzuziehen, innezuhalten und neue Kraft zu schöpfen, ist für viele in der Hektik des Alltags kaum möglich. Herr Kaufmann gestand mir in einer Sitzung, dass er das letzte Mal vor Jahren einen Urlaub gemacht hat, der ihn wirklich entspannt hat.
Wenn die eigenen Bedürfnisse ignoriert werden, wächst der innere Druck. Langfristig können daraus Erschöpfung oder sogar gesundheitliche Probleme entstehen.
Mögliche Strategien für Führungskräfte, weniger unter Druck zu stehen
Gemeinsam haben wie im Bürgermeister-Coaching an Strategien gearbeitet, um den Druck zu reduzieren und wieder zu mehr Balance und Gelassenheit zu finden.
- Selbstwahrnehmung schärfen: Wir haben regelmäßig reflektiert, welche Situationen besonders belastend waren. Dadurch konnte Herr Kaufmann besser erkennen, welche Gedankenmuster ihn immer wieder in Stress versetzen.
- Prioritäten setzen: Nicht jede Aufgabe ist gleich dringend. Herr Kaufmann hat gelernt, Wichtiges von weniger Wichtigem zu trennen und Aufgaben gezielt zu delegieren.
- Delegieren lernen: Anfangs fiel es ihm schwer, loszulassen, aber inzwischen vertraut er seinem Team mehr. Das hat nicht nur den Druck verringert, sondern auch die Dynamik in der Verwaltung verbessert.
- Grenzen ziehen: Wir haben konkrete Pausen und Zeiten definiert, in denen er nicht erreichbar ist. Diese kleinen Auszeiten haben ihm geholfen, wieder Kraft zu schöpfen.
- Professionelle Unterstützung: In besonders belastenden Phasen hat er nicht gezögert, das Gespräch außerhalb unserer regulären Terminen mit mir zu suchen.
Sie sind als Bürgermeister unter Druck?
Als Psychologin, Therapeutin und ehemalige Führungskraft weiß ich, wie belastend es sich anfühlt, unter Druck zu stehen. Ich begleite Bürgermeister und Führungskräfte genau in solchen Themen. Aus Erfahrung weiß ich: Es ist auch in herausfordernden Positionen möglich, den beruflichen und privaten Alltag in Balance und mit innerer Entspanntheit zu erleben. Und das nicht weniger erfolgreich!
💡 Möchten Sie weniger unter Druck und Anspannung spüren?
💡 Wollen Sie zu mehr Gelassenheit finden?
Dann lassen Sie uns ins Gespräch kommen.
👉 Vereinbaren Sie einfach direkt unser erstes Gespräch – ich freue mich darauf!
Übrigens: Mein Klient hat erkannt, dass innerer Druck ein Signal ist, genauer hinzuschauen und das hat er mit mir gemeinsam gemacht. So fühlt er sich heute ausgeglichener und gestärkter in seiner Rolle als Bürgermeister.