„Es wird immer schlimmer, mittlerweile erlebe ich sie bald jeden Tag“, so eine Klientin. Ich habe Angst zur Arbeit zu gehen, weil ich Angst davor habe, das sie wieder auftreten und es die anderen bemerken, so meine Klientin weiter. „Was kann ich tun, damit es endlich aufhört?“
In Deutschland sind etwa 2 von 100 Erwachsenen im Laufe eines Jahres von einer Panikstörung betroffen. Bei Frauen kommt die Störung häufiger vor als bei Männern. Etwa 3 von 100 Frauen und 1 von 100 Männern haben jährlich Panikstörungen.
Die Wahrscheinlichkeit im Laufe des Lebens an einer Panikstörung zu erkranken liegt bei 6,1 %.
Statista, 2023
Bevor ich eine Idee gebe, wie ich meiner Klientin aus der Angst geholfen habe, zunächst einen Überlick über die Symptome, Ursachen, Häufigkeit und den Verlauf der Panikstörung.
Was sind Panikattacken
Panikattacken sind plötzliche, intensive Angstattacken. Sie können aus dem Nichts auftreten oder durch bestimmte Situationen oder Ereignisse ausgelöst werden. Eine Panikattacke kann einige Minuten bis hin zu mehreren Stunden dauern, endet in der Regel aber nach kurzer Zeit wieder von alleine. Im Anschluss an eine Panikattacke fühlen sich die Betroffenen meist erschöpft oder unwohl, denn das starke Angstgefühl ist mit enormen Stresserleben des Körpers verbunden.
Wie entstehen Panikgefühle
Panikgefühle entstehen durch eine Kombination aus biologischen und psychologischen Faktoren. Die genaue Ursache ist nicht abschleißend erforscht. Es gibt jedoch einige Faktoren, die das Risiko für die Entstehung von Panikattacken erhöhen. Dazu zählen:
- Stressbezogene Belastungen und Erschöpfung
- Angstzustände aller Art wie Platzangst, Flugangst, soziale Angst, generalisierte Angst
- Lebensereignisse wie Trennungen, Arbeitsplatzverlust, Geburt eines Kindes, Umzüge
- Psychische Erkrankungen wie Depression oder Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- Einnahme bestimmter Medikamente oder Drogen
- Koffein oder Alkoholkonsum
- Erbliche Vorbelastung von Panikattacken oder Angstzuständen
Der Einstieg in die Panik entsteht durch eine wahrgenommene körperliche Veränderung wie Herzrasen, Schwindel oder Übelkeit. Diese Symptome werden angstvoll interpretiert, was sie wiederum verstärkt. In der Folge kann das Gefühl von Atemnot, drohender Bewusstlosigkeit oder Todesangst entstehen, die die Paniksymptome abermals intensivieren. Die einsetzende flache Atmung kann in Hyperventilation münden und zu kurzzeitiger Bewusstlosigkeit führen. Eine reale Lebensgefahr besteht während einer Panikattacke in der Regel nicht.
Angst und Panikattacken sind eng miteinander verbunden: Angstzustände können zu Panikattacken führen, die wiederum Angstsymptome verstärken können.
Mercedes Magdalena Mende
Zurück zum Fallbeispiel
Meine Klientin erlebt Panikattacken am Arbeitsplatz. Das kann ein schwerwiegendes Problem sein, da es die Leistungsfähigkeit hemmt. Die Sorge davor, dass es jederzeit losgehen könnte, lässt konzentriertes Arbeiten kaum noch zu. Und die Angst, dass andere es bemerken könnten, verstärkt die Angst und begünstigt das Entstehen einer Panikattacke.
Was also tun? Im ersten Schritt haben wir daran gearbeitet, die Frühwarnsignale zu identifizieren. Also: Mit welcher körperlichen Veränderung beginnt der Panikkreislauf? Welche Gedanken sind damit verknüpft? Welche Bilder tauchen im Kopf auf?
Frühwarnsignale zu kennen ist wichtig, um den Teufelskreis aus Angst und Panik zu unterbrechen – bestenfalls direkt am Anfang.
Mercedes Magdalena Mende
Im zweite Schritt haben wir „Hilfe zur Selbsthilfe“ erarbeitet, die meine Klientin im Bedarfsfall gezielt und diskret einsetzen kann wie
- Stressregulation durch Progressive Muskelentspannung
- Atemübungen
- Techniken des Focusing
Abschließend habe ich meiner Klientin empfohlen, mit Personen ihres Vertrauens offen über ihre Panikattacken zu sprechen. Auf diese Weise kann sie auch im Arbeitsumfeld Unterstützung erhalten, was ihr Sicherheitsgefühl stärkt.
Sie leiden auch unter Panikattacken und möchten diese endlich überwinden? Dann vereinbaren Sie direkt ein unverbindliches Erstgespräch. Ich bin Ihnen gerne behilflich.