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Bürgermeister ohne Burnout: So überwinden Sie den Perfektionsdruck

Meine Klientin, Bürgermeisterin einer Kreisstadt, sitzt an ihrem Schreibtisch. Es ist Wochenende, doch von Erholung keine Spur. Statt abzuschalten, grübelt sie über anstehende Entscheidungen, überlegt, ob sie in einer Sitzung deutlicher hätte argumentieren sollen. Doch was, wenn sie jemandem auf die Füße getreten ist? Harmoniesucht, Pflichtbewusstsein und das Bedürfnis, es allen recht zu machen, belasten sie zusätzlich.

Kurz vor dem Schlafengehen nimmt sie ihr Handy zur Hand, öffnet eine E-Mail mit einer wichtigen Beschlussvorlage und liest sie erneut durch. Einmal. Dann noch einmal. Und schließlich ein drittes Mal. Erst danach traut sie sich, auf „Senden“ zu drücken. Doch die Erleichterung bleibt aus. Stattdessen plagen sie erneut Selbstzweifel: Hat sie wirklich nichts übersehen? Wird sie für ihre Entscheidung kritisiert? Hätte sie noch sorgfältiger arbeiten müssen?

Dieses Muster begleitet sie seit Jahren. Perfektionismus hält sie gefangen. Der innere Druck, keine Fehler zu machen, belastet sie zunehmend – dabei weiß sie, dass ihr Job auch schnelle Entscheidungen erfordert. Gründliches Arbeiten ist wichtig und sorgt für Qualität und Vertrauen.

Wenn gründliches Arbeiten in zwanghaftes Kontrollieren umschlägt, führt es zu Stress, Überforderung und lähmt die eigene Handlungsfähigkeit

Perfektionismus: Ein Antreiber mit Schattenseiten

Was steckt dahinter? Gerade als Bürgermeisterin steht man täglich im Fokus der Öffentlichkeit. Jede Entscheidung wird hinterfragt, jede Äußerung analysiert, und Fehler werden schnell öffentlich diskutiert. Kein Wunder, dass viele Bürgermeister dazu neigen, besonders perfektionistisch zu handeln. Die Angst vor Fehlern, Kränkung oder Ablehnung ist allgegenwärtig. Hinzu kommen Selbstzweifel, Pflichtbewusstsein und der innere Druck, jederzeit souverän und unfehlbar zu wirken.

Häufige Überzeugungen, die Perfektionsdruck verstärken

„Ich darf keine Fehler machen, sonst verliere ich an Glaubwürdigkeit.“

Ich muss es allen recht machen – Bürger, Ratsmitglieder, Verwaltung.“

„Ich bin nur eine gute Bürgermeisterin, wenn ich mindestens 100 % gebe.“

„Wenn ich nachlasse, enttäusche ich mein Team und die Menschen in meiner Stadt.“

„Ich habe eine Verantwortung und muss meine Aufgaben mit höchster Sorgfalt erfüllen.“

Diese inneren Antreiber entstehen oft durch jahrelange politische Verantwortung – durch hohe Erwartungen aus der Bevölkerung, ständigen Druck von politischen Gegnern und das Gefühl, stets liefern zu müssen.

Perfektionismus führt oft in eine Spirale aus Stress und Erschöpfung.

Die Folgen von Perfektionismus für Bürgermeisterinnen

Dauerstress & emotionale Erschöpfung:

Der ständige Druck, keine Fehler zu machen, führt zu chronischer Anspannung.

Schlafprobleme & Überlastung:

Perfektionistische Gedanken halten den Kopf auch nachts wach – Erholung bleibt aus.

❌ Angst vor Kritik & Konflikten:

Der Versuch, es allen recht zu machen und bisweilen die eigene Wut unterdücken, führt dazu, dass Bürgermeister sich selbst überfordern und immer erschöpfter werden.

Burnout-Risiko:

Der unaufhörliche Druck, politische Verantwortung fehlerfrei zu tragen, kann in völliger mentaler und körperlicher Erschöpfung enden.

❌ Verlust an Effizienz & Entscheidungsfähigkeit:

Wer sich ständig in Details verliert und mehrfach kontrolliert, verliert wertvolle Zeit für andere wichtige Aufgaben.

Drei Wege, um als Bürgermeister aus dem Perfektionismus auszusteigen

✔ Bewusstheit für Denkmuster schaffen

Achten Sie darauf, wann Perfektionsgedanken auftauchen. Notieren Sie sich Sätze wie „Ich darf keine Fehler machen“ und fragen Sie sich: Ist das wirklich wahr? Welche Konsequenzen hätte ein kleiner Fehler tatsächlich?

Oft sind es überhöhte Erwartungen an sich selbst, die Bürgermeister unter Druck setzen.

✔ Überzeugungen hinterfragen

Erwarten Sie Perfektion auch von anderen? Ein Ratsmitglied oder ein Verwaltungsmitarbeiter darf Fehler machen – warum also nicht auch Sie? Viele Probleme lassen sich auch lösen, ohne perfekt zu sein. Indem Sie Ihre eigenen Erwartungen reflektieren, können Sie lernen, gelassener mit Fehlern umzugehen.

✔ Neue, hilfreichere Überzeugungen entwickeln

  • „Ich darf Fehler machen und daraus lernen – das macht mich menschlich.“
  • „Ich bin auch dann eine gute Bürgermeisterin, wenn ich nicht perfekt bin.“
  • „Manche Dinge müssen einfach gut genug sein, um handlungsfähig zu bleiben.“
  • „Mein Pflichtbewusstsein darf mich leiten, aber nicht überfordern.“
  • „Gründlichkeit ist wertvoll, aber Perfektionismus blockiert Fortschritt.“
  • Selbstzweifel hindern mich daran, voranzugehen.“

Neue Denkweisen helfen, den Perfektionszwang abzulegen, inneren Druck zu reduzieren und mit mehr Gelassenheit zu agieren.

Sie möchten als Bürgermeisterin oder Bürgermeister aus dem Perfektionsdruck aussteigen?

Als Psychologin, Therapeutin und ehemalige Führungskraft weiß ich, wie herausfordernd es ist, unter öffentlichem Druck Entscheidungen zu treffen. In meinem Coaching für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und unterstütze ich Sie, Ihren Anspruch an sich und Ihre Tätigkeit zu reflektieren sowie hilfreiche Denk- und Verhaltensmuster zu entwickeln. Denn auch in anspruchsvollen Positionen ist es möglich, mit mehr Leichtigkeit und Selbstakzeptanz erfolgreich zu wirken.

💡 Möchten Sie herausfinden, welche Glaubenssätze Sie antreiben und erschöpfen?

💡 Möchten Sie verstehen, warum Sie Druck und Ängste spüren, wenn Sie nicht alles kontrollieren?

💡 Wollen Sie lernen, mit mehr Gelassenheit und Selbstakzeptanz zu arbeiten?

Lassen Sie uns ins Gespräch kommen. Veränderung beginnt mit dem ersten Schritt – und den können wir gemeinsam gehen.

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