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Mobbingfalle Arbeitsplatz: Das sollten sie als Führungskraft wissen

Wenn Konflikte am Arbeitsplatz in Psychoterror münden

Ihnen werden im Führungskreis Informationen vorenthalten, Kollegen lassen Sie in Meetings vor Ihren Mitarbeitern auflaufen oder eine ranghöhere Kollegin beteiligt sich selbst aktiv daran, Sie ins Abseits oder lächerlich zu machen? Sie werden öffentlich bloßgestellt, es werden Geschichten über sie konstruiert und Sie verstehen gar nicht, was eigentlich los ist? Dann kann es sein, dass Sie Mobbing am Arbeitsplatz erleben. 

Mobbing, sprich Ausgrenzung aus einer Gruppe verbunden mit Anfeindungen, Beschämung oder Diffamierung ist einer der stärksten Stressfaktoren am Arbeitsplatz.

Was ist Mobbing?

Unter Mobbing versteht man die gezielte, systematische und über einen längeren Zeitraum andauernde schikanierende Behandlung einer Person durch Kollegen oder Vorgesetzte. Mobbing kann sich auf verschiedene Weise äußern, wie bspw.

❌ Ausgrenzung

❌ Diskriminierung

❌ Beleidigung, Beschämung

Belästigung

❌ Entzug von Aufgaben

❌ Zuweisung sinnloser oder kränkender Aufgaben

❌ Abschneiden von Informationen

❌ Verbreitung falscher Tatsachen, Lügen, Unterstellung

Es werden zwei Arten von Mobbing am Arbeitsplatz unterschieden:

  1. Bossing“, also Mobbing durch Vorgesetzte 
  2. Staffing“, dem Mobbing gleichgestellter oder unterstehender Rangfolgen

Verbreitung von Mobbing am Arbeitsplatz

Mobbing am Arbeitsplatz ist keine Seltenheit. Laut einer Umfrage von Statista (2021) gibt fast jeder dritte Deutsche (29 Prozent) an, selbst schon einmal am Arbeitsplatz gemobbt worden zu sein. 17 Prozent der Befragten haben bereits Mobbing bei Kollegen oder Vorgesetzten miterlebt. Die schikanierenden Handlungen finden dabei meist in sozialer Interaktion statt (81 Prozent), bspw. durch Blicke oder Gesten.

Über die Hälfte aller Mobbingfälle treten in Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz auf.

Bündnis gegen Cybermobbing, 2021

10 Ursachen für Mobbinghandlungen im Beruf

Es gibt viele mögliche Gründe, wie es zu Mobbing am Arbeitsplatz kommt. Einige der häufigsten Faktoren sind:

  1. Konflikte zwischen Mitarbeitern: Wenn es Meinungsverschiedenheiten oder Reibereien zwischen Kollegen gibt, können diese in Mobbing ausarten.
  2. Strukturelles Führungsproblem: Wenn Vorgesetzte im Mobbingfall nicht eingreifen oder Mobbing ignorieren, kann sich eine Kultur des Mobbings verfestigen.
  3. Machtmissbrauch: Eine in der Hierarchie höhergestellte Person missbraucht seine Autorität bzw. Einflussmöglichkeiten und schikaniert Mitarbeitende.
  4. Persönliche Differenzen: Bisweilen eskalieren Konflikte über persönliche Differenzen in Mobbinghandlungen.
  5. Stress und Überlastung: Druck und Überforderung können dazu führen, dass Mitarbeiter frustriert sind und ihre Wut auf Kollegen ablassen.
  6. Persönliche Probleme der Täter: Manchmal basiert Mobbing auf einem individuellen Problem des Täters, wie Insuffizienz, Unsicherheit oder Narzissmus.
  7. Wettbewerb um Ressourcen: Der Wettbewerb um Ressourcen wie Gehaltserhöhungen, Beförderungen oder anderen Vorteilen kann Mobbing begünstigen.
  8. Unterschiede in der Arbeitsleistung: Wenn Mitarbeiter unterschiedliche Leistungsstandards aufweisen und eine Person als schwächer oder weniger effektiv angesehen wird, kann das ein Mobbingauslöser sein.
  9. Diskriminierung: Diskriminierung kann dazu führen, dass sich bestimmte Mitarbeiter ausgegrenzt und gemobbt fühlen.
  10. Betriebsklima: Eine schlechte Atmosphäre im Unternehmen kann Mobbing begünstigen.

Über dreiviertel der Täter (77 %) geben in einer Studie an, selbst einmal in der Rolle des Mobbingopfer gewesen zu sein.

Bündnis gegen Cybermobbing, 2021

Häufige Mobbingfolgen, die Sie als Führungskraft kennen müssen

Neben Kränkung und reduzierter Leistungsfähigkeit leiden Mobbingopfer zumeist unter ausgeprägten körperlichen und seelischen Beschwerden wie:

Mobbing macht krank. Mobbing ist zwar keine Krankheit, es kann allerdings der Auslöser für ernsthafte körperliche und psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen sein.

Was gilt es, für Betroffene und Führungskräfte im Mobbingfall tun?

Wenn Mobbing am Arbeitsplatz vermutet wird, sollten rasch konkrete Interventionen erfolgen. Mögliche Maßnahmen, sich gegen Mobbing zu wehren sind:

✔ Schreiten Sie rechtzeitig ein und führen Sie ein klärendes Gespräch

Zeigen Sie Grenzen auf

✔ Suchen Sie Verbündete, Vertrauenspersonen und Zeugen

✔ Tun Sie alles, was in Ihrer Macht steht, um nicht in Isolation zu geraten

✔ Führen Sie ein detailliertes Mobbingtagebuch

✔ Kontaktieren Sie Vorgesetzte, die Personalabteilung oder Ihren Betriebsrat

Verhindern Sie, dass Sie sich selbst durch Kurzschlussreaktionen schaden

✔ Suchen Sie sich Hilfe wie psychologische Unterstützung, um die Situation im Griff zu behalten

Klären Sie rechtliche Schritte ab

✔ Ziehen Sie ggf. einen Jobwechsel in Betracht

Stärken Sie Ihre Eigenkompetenzen und Ihre Konfliktstärke. Mobbing zielt darauf ab, Sie in Frage zu stellen. Alles, was Sie stärkt, ist gut!

Fürsorgepflicht des Arbeitgebers bei Mobbing

Arbeitgeber sind aufgrund ihrer Fürsorgepflicht und § 75 Abs. 2 BetrVG verpflichtet, Arbeitnehmer vor arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren zu schützen und auf eine menschengerechte Gestaltung der Arbeit zu achten. Das beinhaltet auch den Schutz vor psychischen Belastungen wie durch das Erleben von Mobbing. Um weitere Mobbinghandlungen zu verhindern, kann und muss der Arbeitgeber die ihm zur Verfügung stehenden arbeitsrechtlichen Mittel einsetzen.

Neben der Fürsorgepflicht ergibt sich auch aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) eine Verpflichtung des Arbeitgebers. Danach sind bei Belästigungen wegen eines durch das AGG geschützten Merkmals (wie Geschlecht, Herkunft oder Weltanschauung) geeignete Maßnahmen zum Schutz des Mitarbeiters zu ergreifen. Verletzt der Arbeitgeber seine arbeitsvertragliche Fürsorgepflicht, indem er nichts gegen das ihm bekannte Mobbing unternimmt, ist auch Schmerzensgeld als Ausgleich für die Beeinträchtigung der Gesundheit und des Persönlichkeitsrechts möglich.

Mobbingprävention ist Führungsaufgabe. Führungskräfte können Mobbing vorbeugen, indem sie im Konfliktfall hinschauen und eine Fehlerkultur fördern. Rechtzeitiges Reagieren kann schikanierende Handlungen im Keim ersticken.

Gehen Sie als Betroffene oder Führungskraft Mobbing rechtzeitig an

Mobbing ist kein Kavaliersdelikt: Es begünstigt massive körperliche und psychische Erkrankungen und mündet häufig in Arbeitsunfähigkeit. Rasche Krisenintervention ist daher unerlässlich.

Als Psychologin, Therapeutin und ehemalige Führungskraft weiß ich, wie heikel das Thema Mobbing ist – für Betroffene und für Sie als Führungskraft. Und wie schwierig das Thema Mobbing ist: Nichts zu übersehen, aber auch nichts zu überinterpretieren.

Seit vielen Jahren unterstütze ich Bürgermeister und Führungskräfte, die unter hohem Druck, Stress und Belastungen stehen in Krisensituationen wie Mobbing und kenne Wege hinaus. Ziel ist, dass Sie auch in solch schwierigen Situationen die Kontrolle behalten, sich gestärkt fühlen und mit klarer Linie führen.

💡 Möchten Sie als Führungskraft wissen, was Sie in Ihrem konkreten Mobbing-Fall tun können?

💡 Müssen Sie einen passenden Umgang mit Mobbing-Vorwürfen in Ihrem Haus finden?

💡 Leiden Sie als Führungskraft selbst unter Mobbing oder Schikane und brauchen Beratung?

Dann melden Sie sich bei mir!

👉 Vereinbaren Sie direkt ein erstes Gespräch oder schreiben mir und wir gehen die Sache an!